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Die Übernahme von Sky Deutschland durch RTL Deutschland soll voraussichtlich 2026 abgeschlossen werden. Bislang fehlt allerdings noch die Zustimmung der EU-Kommission. Erst wenn diese vorliegt, will RTL konkrete Pläne für die Integration vorstellen. Einen ersten Einblick, wie Sky Deutschland künftig aussehen könnte, gab RTL-Group-Chef Thomas Rabe bereits in einem Interview mit „Worldscreen“. Typische Management-Phrasen wie „das Beste aus beiden Welten zusammenführen“ fallen dabei, doch inhaltlich wird klar: Der Fokus soll künftig stark auf Streaming liegen.

RTL+ spielt für RTL eine zunehmend wichtige Rolle als Wachstumsfeld. Auch Sky Deutschland hat zuletzt seine Streaming-Aktivitäten ausgebaut. Aktuell verkauft Sky vor allem seine Stream-Boxen, während der Empfang über klassische Wege wie Satellit oder Kabel in den Hintergrund tritt. Rabe betont: „Unser Ziel ist es, die besten Talente, Vermögenswerte und Prozesse beider Unternehmen zu kombinieren.“

Kann RTL Sky dauerhaft profitabel machen?

Durch den Zusammenschluss sollen RTL Deutschland und Sky Deutschland zudem von Synergien profitieren und Kosten sparen. Innerhalb von drei Jahren, also gegen Ende des Jahrzehnts, könnten so jährlich rund 250 Millionen Euro eingespart werden. Für Sky Deutschland könnte das entscheidend sein: Im Sommer 2025 wird erstmals möglicherweise eine schwarze Null angestrebt. Mit zusätzlichen Einsparungen könnten entweder Gewinne erzielt oder mehr Mittel in Inhalte investiert werden – ein wichtiger Schritt im Wettkampf gegen finanzstarke internationale Streaming-Dienste. Ohne den Rückhalt von Comcast als US-Medienkonzern könnte dieser Schritt für Sky besonders herausfordernd sein.

Rabe blickt zudem zufrieden auf den eigenen Streaming-Dienst RTL+. Laut ihm sei der Umsatz pro Kunde zuletzt um 25 Prozent gestiegen. Auch nach der Übernahme von Sky soll RTL+ weitergeführt werden, sodass beide Streaming-Angebote künftig nebeneinander bestehen.