Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat ihren für Montag angekündigten Streik im Bahnverkehr abgesagt. Die Gewerkschaft erklärte, sie habe sich mit der Deutschen Bahn auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die Einigung sieht unter anderem eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent in zwei Stufen vor. Außerdem erhalten die Beschäftigten eine Corona-Prämie von 600 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 28 Monate.
Der Streik hätte zu erheblichen Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr geführt. Die EVG hatte zuvor die Verhandlungen mit der Bahn für gescheitert erklärt und mit einem unbefristeten Arbeitskampf gedroht. Die Gewerkschaft forderte mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen für ihre rund 160.000 Mitglieder. Die Bahn sprach von einer unverantwortlichen Eskalation in der Corona-Krise.
Die EVG ist die größte Gewerkschaft im Bahnsektor. Sie vertritt unter anderem Lokführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und Verwaltungsangestellte. Die Bahn muss sich noch mit einer weiteren Gewerkschaft einigen: der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die ebenfalls einen Streik angekündigt hat. Die GDL fordert eine Lohnerhöhung von 3,8 Prozent und eine Corona-Prämie von 1.300 Euro.